
Stena Danica, Jahrgang 1969
Schiffsdaten
Geliefert im April 1967 von A.G. Weser Seebeck, Bremerhaven
Länge: 125,0,8 m
Breite: 18,8 m
Brutto-Tonnage: 5.537 BRT
Passagiere: 1.530
Kabinenplätze: 120
LKW: 26
PKW: 250
Geschichte
Viele sind der Meinung, dass die STENA DANICA die schönste Fähre ist, die jemals gebaut wurde. Sie hatte die schlanke Linienführung eines Passagierschiffes, verfügte aber trotzdem über die Höhe und das Volumen, die für die Fähren der damaligen Zeit üblich waren.
Die Innenausstattung der STENA DANICA sollte ein junges und wählerisches Publikum anziehen, nicht zuletzt das Klientel, das man schon einige Jahre zuvor mit der POSEIDON für sich hatte gewinnen können. Aber auch Berufskraftfahrer und Sommerfrischler sollten in den Genuss von Exklusivität kommen, man sollte sich fühlen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Der überwiegende Teil des Interieurs wurde von hellen Farben, großen Fensterfronten und geschmackvollen Pflanzen dominiert. Die Schotte hatte man mit TILA-Kunststofflaminatplatten verkleidet, und auf die Verwendung entzündlicher Materialien war in Hinblick auf zukünftige Sicherheitsbestimmungen fast vollständig verzichtet worden. Eines der Vorbilder bei der Gestaltung der STENA DANICA war sicherlich das luxuriöse Kreuzfahrtschiff KUNGSHOLM, das drei Jahre vorher für die Svenska Amerika Linien (SAL) gebaut worden war.
Das ganz vorne auf dem Salondeck gelegene Restaurant „Danska Liljan” verfügte über zwei kleinere Räume und einen größeren Saal, in denen insgesamt 310 Gäste Platz fanden. Auf der Karte standen ein Grillmenü und ein kaltes Buffet, und es konnte getanzt werden. Typisch für den damaligen Chic waren die drehbaren weißen Kunststoffstühle in dänischem Design. Ansonsten waren in der Einrichtung die Farben Rot und Grün in Kombination mit viel Messing vorherrschend.
Die Cafeteria „Lodbrok”, die sich achtern von der zentralen Eingangshalle befand, bot einen Selbstbedienungstresen und hatte Sitzgelegenheiten für 248 Personen. Ein Deck höher auf dem Promenadendeck lag die Bar „Trubaduren”. Sie bot Platz für 220 Besucher und verfügte über ein separates Casino, eine große Tanzfläche mit modernem Beleuchtungssystem, eine großzügige Bar und ein Orchesterpodium. Die Bar war in Rostrot und Purpur mit einem leichten Stich ins Grüne gehalten. Dank großer Fenster hatte man vom Salon aus, der lange Jahre den Maßstab dafür vorgab, wie eine Bar auf einer Dänemark-Fähre auszusehen hatte, eine wunderschöne Aussicht. Unmittelbar hinter der Bar befand sich der Konferenzraum „Kajutan” mit Platz für acht Personen. Dahinter lag ein Einkaufszentrum, das sich über die gesamte Breite des Decks erstreckte, mit Kiosken und kleinen Shops für Geschenkartikel und Parfüm. Wiederum achtern davon lag die Snackbar „Kal och Ada” mit Platz für 158 Gäste. Zwischen diesen beiden zusammenhängenden Salons parallel zu den Schiffsseiten befand sich der Pub „Röde Orm“, in dem 105 Personen Platz finden konnten. Ganz hinten auf der Backbordseite gab es eine Jugenddisco mit einer Tanzfläche für 35 Personen.
Insgesamt bot die STENA DANICA Sitzplätze für 1.150 Passagiere. Zusätzlich verfügte sie über 120 Kabinenplätze.
Die STENA DANICA sollte nie ein Schwesternschiff bekommen. Die technische Entwicklung schritt so schnell voran, dass man in den Jahren 1973-74, als die nächste Generation Dänemark-Fähren an die Stena Line geliefert wurde, bereits dazu übergegangen war, Fähren mit einem zusätzlichen Autodeck für PKWs zu bauen. Die STENA DANICA wurde 1974 an die Reederei British Columbia Ferries verkauft und verkehrte von da an als QUEEN OF SURREY an der kanadischen Westküste. Im Zuge von Umbaumaßnahmen wurde 1979 die Anzahl der Kabinenplätze erweitert. In der darauffolgenden Saison erhielt die QUEEN OF SURREY einen neuen Namen und hieß fortan QUEEN OF THE NORTH. 2006 lief die Fähre auf Grund und sank.
Autoren: Anders Bergenek und Rickard Sahlsten
Da geben wir dir recht. Auch wenn es aus heutiger Sicht etwas oldschool aussieht, wirkt es sehr schnittig und schon wieder modern.
Ein wunderschönes Schiff,meine Frau und ich sind mit Ihr zwei Mal nach Schweden gefahren! Danke Stena Line!!