
Göteborg-Guide, Teil 1: Wo sollen wir essen?
Zwei der umtriebigsten Food-Journalisten in Schweden, Anette Rosvall und Karoline Nordefors, statteten Göteborg im Rahmen des Wettbewerbs ”Årets kock” (zu deutsch: Koch des Jahres; der Gewinner war übrigens Thomas Sjögren, ein Koch des Göteborger Restaurants Swedish Taste) einen Besuch ab. Und weil es sie nun einmal in Schwedens zweitgrößte Stadt verschlagen hatte, nutzten sie die Gelegenheit und verfassten einen kulinarischen Guide über das Beste, was Göteborg in Bezug auf Speisen und Getränke zu bieten hat. Entscheidet euch für euren Favoriten unter den Hotels, Restaurants, charmanten Bistros, angesagten Bars und gemütlichen Kneipen. Im folgenden Guide erhaltet ihr schon mal nützliche Tipps!
Schweden: ein großes, kleines Food-Land!
Dass das kleine Schweden hoch im Norden ein Land ist, das gastronomisch ganz vorne mit dabei ist, hat wohl niemand verpasst. Im ganzen Land wachsen Restaurants und Bars so schnell, dass es im Gebälk nur so kracht. Und alle Landschaften haben ihre Unterschiede und ihre ureigene Geschmackspalette, die sich in den Menükarten des Landes wiederfinden. Wir sind so erpicht darauf, die allerbesten Orte zu finden, an denen wir unseren Hunger und unseren Durst stillen können, dass wir einen Speise- und Getränke-Blog gestartet haben. Und unsere kulinarischen Reise beginnt in Schwedens zweitgrößter Stadt: Göteborg.
Einen passenderen Weg als über das Meer nach Göteborg zu kommen, wie es alle Stena Line-Passagiere automatisch machen, gibt es eigentlich nicht. Das Meer und seine Bewohner haben einen großen Einfluss darauf, was in der Stadt und ihrer Umgebung auf die Teller kommt. Das Meer ist praktisch die Speisekammer der Region, und der Trend, dort zu graben, wo man gerade steht, und regionale und saisonbedingte Produkte zu essen, wird weltweit immer heißer und heißer. In Göteborg nimmt man es sehr genau damit, lokale Rohstoffe und einheimische Lebensmittel zu nutzen. Auch wenn die Einflüsse, der Lokale, die wir empfehlen, aus aller Herren Länder und aus allen Ecken der Welt stammen, so bekommen sie immer einen einzigartigen und liebevollen Twist durch den Salzgeschmack des Meeres. In Göteborg gibt es edle Restaurants mit den begehrten Michelin-Sternen, charmante Bistros, angesagte Bars und gemütliche Kneipen, die Essen und Getränke mit derselben Liebe und Hingabe servieren. Also wenn ihr herkommt, dann kommt mit leerem Magen und großem Appetit!
Teil 1: Wo sollen wir essen?
Hoze
Hoze bietet ein einzigartiges Restaurant-Erlebnis, das an eine Sushi-Bar in Tokio erinnert. Das Restaurant liegt ein bisschen versteckt auf halber Höhe an einer Treppe in Majorna. Wenn man das japanische Schild nicht lesen kann, kann man schnell übersehen, dass sich dort überhaupt ein Restaurant befindet. Die Einrichtung des Lokals ist spartanisch, mit grau-gebeizten Holzwänden, einem Bartresen aus Beton und sechs hohen Stühlen mit Rentierfell über den Rückenlehnen. Die einzige Dekoration sind die japanischen Messer, die über dem Küchenbereich hängen. Jose legt größten Wert auf frische Waren und Lebensmittel, die er jede Woche persönlich auswählt. Er ist extrem kompetent und will genau wissen, was in den Lebensmitteln steckt, die er seinen Gästen serviert! Er bereitet die Gerichte meisterlich zu und sagt, dass er auf jedem Teller einen Teil seiner Seele serviert. Das macht er in einer Form, die er selbst Hokumai sushi nennt. Hoku bedeutet Skandinavien und Mai, dass der Koch alles direkt vor den Augen der Person zubereitet, die das Gericht essen wird. Jose ist mehrere Jahre in einem Sushi-Restaurant in Spanien bei Meister Fumihiro in die Lehre gegangen, von dem er die Kunst der Sushi-Zubereitung von der Pike auf erlernt hat. Man kann zwischen zwei Menüs wählen: ”Sushi Omakase” für 450 SEK und ”Omakase” für 950 SEK, und damit man den unverfälschten Geschmack genießen kann, wird zu den Gerichten Wasser gereicht. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, Stigbergsliden 17, www.hozerestaurant.com.
PS. Seit Anette und Karoline bei Hoze gegessen haben, hat das Restaurant die „White Guide“-Kategorie Årets matupplevelse (zu deutsch: Essenserlebnis des Jahres) gewonnen. „White Guide“ ist ein umfassender Restaurant-Guide, der die schwedische Restaurant-Szene bewertet. Jedes Jahr werden ungefähr 700 Restaurants getestet, von denen ca. 600 in den Guide aufgenommen werden.
Spisa
Spisa ist ein warmes, gemütliches und modernes Restaurant, das in einer freundlichen Atmosphäre und mit viel Ambition Gerichte serviert, die von der Küche der Mittelmeerländer inspiriert sind. Die Gerichte werden in einer offenen Küche zubereitet und rustikal auf Brettern oder direkt aus der Pfanne an den Tisch gebracht, wo man sich selbst bedient. Hier passt einfach alles zusammen, die gemütliche Atmosphäre, das gute Essen und ein äußerst preisgünstiges 4-Gänge-Menü für 465 SEK. Bier und Wein aus Frankreich, Spanien und Italien noch dazu. Tipps! Das Restaurant verfügt über eine richtig gute Käse- und Fleischtheke mit Spezialitäten wie Coppa, Rosette de Lyon, Pecorino Sardo und Brillat-Savarin. Hier findet ihr das Barkonzept [Kåk:taijl]. Spisa ist Teil einer Restaurantkette und jedes Restaurant hat seinen ganz eigenen Stil und ist einen Besuch wert: Familjen, Björns Bar und Koka. Övre Husargatan 3, www.spisamatbar.se.
Trattoria la Strega
Hier findet man phantastisch zubereitete, echt-italienische Gerichte, die ihrer Tradition treu bleiben, aber dennoch die persönliche und individuelle Note nicht vermissen lassen. Sowohl Speise- als auch Weinkarte variieren je nach Saison. Aber wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass die Pappardelle al Granchio reale, also Pasta mit Königskrabbe, einfach himmlisch sind! Es gibt zahlreiche vegetarische Gerichte, ökologische Weine, vom Restaurant importierte italienische Käsesorten sowie Klassiker der italienischen Küche wie Risotto, Osso Bucco und Tiramisu. Aschebergsgatan 23B, www.trattorialastrega.se.
Bar Centro
Lasst euch von der Unscheinbarkeit des Lokals nicht täuschen. Denn was ihm an Platz fehlt, macht es an Zeit und Qualität wieder wett. Schon ab 6 Uhr morgens kann man italienischen Kaffee und Sandwiches bekommen. Und trotzdem hat Bar Centro bis spät abends geöffnet. Ein charmantes Loch in der Wand erzeugt das Gefühl, als befände man sich im Straßengewirr des alten Rom. Hier legt man Wert auf das Mittags- und Abendmenü mit rustikalen, einfachen Gerichten und einem Glas Wein aus ökologischem Anbau. Unser Tipp: Sucht euch einen Platz auf dem Hof des Restaurants, der selbst an kühlen Abenden warm und einladend ist. Kyrkogatan 31, www.barcentro.se.
Fast Food & Food Trucks
Auch vor Göteborg haben die Food Trucks nicht Halt gemacht. Die rollenden Restaurants aus New York gehören schon fast zum Straßenbild. Hier serviert man kreatives Fast Food direkt aus einer mobilen Küche. 10 fahrbare Restaurants haben die Erlaubnis erhalten, während einer Probezeit das Essen zu servieren, für das sie brennen. Auf der App Streetkäk oder auf der Seite www.Streetkak.se findet ihr Informationen darüber, wo die rollenden Restaurants stehen und was die Tageskarte zu bieten hat. www.streetkak.se, www.goteborg.com/foodtrucks/
Little Meats
Ein kleines, einfaches Restaurant, das sich auf die Zubereitung von California Style-Tacos spezialisiert hat. Näher kann man dem Ursprung nicht kommen, 3 Tacos für 80 SEK. Hier wird das Masa (Maismehl) für die Tortillas und Naccos noch selbst aus ökologischem Mais hergestellt. Alles wird selbst zubereitet und in dem kleinen Lokal duftet es einfach verführerisch. Verpasst nicht die frisch frittierten Mais-Chips mit der einzigen Guacamole, die ihren Namen verdient, und Salsa für nur 50 SEK. Hier bekommt man Dienstag bis Sonntag bis jeweils 20 Uhr ein leckeres Mittag- oder Abendessen serviert.
www.facebook.com/LittleMeatsTacos
Viel Spaß beim Ausprobieren!